zuhören _ verstehen _ handeln
 
 
 
 
 

Borderline Syndrom

Die ambulante Behandlung mittels Dialektisch-Behavioraler Therapie in meiner Praxis wendet sich an Patienten mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline.

Abhängig von den komorbiden Begleitstörungen (z.B. Traumatisierung) wird die Therapie durch unterschiedliche Traumatherapiemethoden oder Methoden der Systemischen Therapie (z.B. Störung im Kontext der Familie) ergänzt.

Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), oder auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline genannt, ist ein komplexes Krankheitsbild, das anhand verschiedener Verhaltensweisen und bezeichnender Persönlichkeitszüge diagnostiziert werden kann.

Für die Diagnose muss insbesondere ein stark impulsives Verhalten sowie ein tiefgreifendes Muster von Instabilität den Affekten, im Selbstbild und in den zwischenmenschlichen Beziehungen vorliegen. In den meisten Fällen zeigen sich die Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum und haben sich bereits in der Pubertät abgezeichnet.

Psychosoziale Faktoren bei der Entstehung einer Borderline-Störung

Hinsichtlich der Entwicklung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung geht man heute von einem bio-psychosozialen Ansatz aus. Das bedeutet, dass ein Kind eine biologische Veranlagung für die Entwicklung einer bestimmten Reaktionsbereitschaft hat, aber erst die Umgebungsfaktoren wie z.B. anhaltende psychosoziale Belastungen oder ungünstiges Umgebungsmilieu (wiederholte Vernachlässigung, Infragestellung emotionaler und körperlicher Bedürfnisse, emotionale und sexuelle Übergriffigkeit, Gewalterfahrungen in der Ursprungsfamilie etc.) zur Entwicklung der Störung führen. Daneben findet man bei Borderline-Patienten häufig eine frühe Trennung von wichtigen Bezugspersonen oder aber eine emotionale Vernachlässigung durch die Bezugspersonen in der Lebensgeschichte vor. Weiterhin weisen viele Eltern von Borderline-Patientinnen selber schwere Störungen im Bereich der Impulsivität, emotionalen Regulation und Impulsivität sowie der Selbstwertregulation auf - nicht selten auch mit schweren Suchtproblemen oder einer eigenen Persönlichkeitsstörung.

Leben mit Borderline Syndrom

Das Leben von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung ist durch starke Impulsivität, einer Instabilität in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, Stimmungen, Emotionen und dem Selbstbild sowie dem Drang, sich selbst zu verletzen gekennzeichnet. Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung sind in bestimmten Vorgängen in den Bereichen Gefühle, Denken und Handeln beeinträchtigt, was immer wieder zu problematischen und teilweise paradox wirkenden Verhaltensweisen in sozialen Beziehungen mit anderen und sich selbst gegenüber führt. Fast immer sind daher die anwesenden Personen – und damit oftmals die Partner – Leidtragende der Fehlverhaltensweisen. Menschen mit Borderline Syndrom sind häufig unsicher, haben Angst verlassen zu werden und stoßen andere Menschen abwechselnd weg und umklammern diese. Weil die Erkrankung zwischenmenschliche Beziehungen überschattet, beeinträchtigt sie das Leben der meist jungen Patienten stark: Ausbildungs- und Berufswege werden unterbrochen, Freundschaften und Partnerschaften in Frage gestellt. Familie und Freunde stehen der Entwicklung oft hilflos gegenüber.

Längerfristige Beziehungen, sei es im beruflichen als auch im zwischenmenschlichen Bereich, sind daher nur mit Therapie möglich. Das zentrale Problem ist nicht die Fähigkeit, eine Beziehung einzugehen, sondern die für eine Beziehungsfähigkeit geforderte stabile Emotion und Identität. Diese beiden Faktoren sind im Regelfall nur durch intensive Therapien zu erreichen.

Therapie in meiner Praxis

In meiner Praxis biete ich Menschen mit Borderline-Syndrom Hilfe und Unterstützung beim Umgang mit Ihrer Erkrankung. Dabei kombiniere ich, abhängig vom Störungsbild und etwaigen komorbiden Erkrankungen des Patienten, verschiedene Therapiemethoden, z.B. aus der Systemischen Therapie oder der Traumatherapie, um so auf die spezifischen individuellen Bedürfnisse eingehen zu können.

Der Fokus der Behandlung liegt jedoch auf der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT).

Einzelsetting

Der Schwerpunkt des therapeutischen Arbeitens liegt hier auf der Selbstkontrolle des Patienten. Durch intensive Verhaltensanalyse wird dem Patienten eine Einsicht in seinen emotionalen Spannungsaufbau vermittelt, um so das im Fertigkeitentraining Gelernte in konkrete Handlungspläne einbauen zu können. Weiterhin werden im Rahmen der Einzeltherapie individuelle Themen des Patienten im Sinne der Dringlichkeit geordnet und abgearbeitet.

Telefonkontakt

In suizidalen Krisen oder im Vorfeld von Selbstverletzungen besteht in gewissen zeitlichen Grenzen auch die Möglichkeit zum telefonischen Gespräch. Dabei geht es jedoch nur darum zu besprechen, welche Skills der Patient in seiner akuten Krisensituation zur Selbstregulation einsetzen sollte.